Alle zwei Wochen jede gelbe Tonne der Stadt mit minimalen Ressourcen leeren: So lautete die Aufgabenstellung der Saarbrücker Entsorgungsbetriebe ZKE und ASS mbH an den Tourenplanungsexperten gts. Die Lösung: Für eine effiziente Entsorgung und Sammelreihenfolge hat die Softwarelösung TransIT die Stadt Saarbrücken in optimale Gebiete aufgeteilt. Seit Januar 2021 profitiert der Anwender von optimierten Touren, durch die er in der gleichen Arbeitszeit mehr Gefäße bedienen kann.
Die Arbeitsgemeinschaft Leichtverpackungen (ARGE-LVP) hat sich aus dem Zentralen Kommunalen Entsorgungsbetrieb (ZKE) und der Abfallwirtschaftsgesellschaft Saarbrücken mbH gegründet. Sie hat das Ausschreibungsverfahren der Dualen Systeme für die haushaltsnahe Sammlung und Entsorgung von gebrauchten Verkaufsverpackungen gewonnen und leert seit Januar 2021 die gelben Tonnen in Saarbrücken.
Software statt Excel
Zuvor erfolgte die Entsorgung von Verkaufsverpackungen in Saarbrücken in gelben Säcken. Deshalb verteilte die ARGE-LVP nach der Auftragsvergabe Ende 2020 zunächst insgesamt 40.000 Tonnen in der Stadt. Danach galt es, die Stadt Saarbrücken in optimale Sammelbezirke aufzuteilen, um die die regelmäßige Leerung im zweiwöchigen Rhythmus sicherzustellen. Aufgrund der kurzen Zeit von der Auftragserteilung bis zur ersten Leerung wäre eine manuelle Planung in einer Excel-Umgebung zu zeit- und arbeitsintensiv geworden. Daher suchte der Entsorger nach einer IT-Umgebung, die es ermöglicht, die Planung rechtzeitig abzuschließen und die für die Touren benötigten Ressourcen zu optimieren. Die Entscheidung fiel auf die Software TransIT von gts systems and consulting. Zum Projektstart im September 2020 wurden die Behälter-Stammdaten aus dem ERP-System Athos in TransIT übertragen, um die Grundlage für die Gebietsplanung zu schaffen.
Schnelle Planung und guter Support
Auf der Basis von 40.000 Abfallgefäßen, jährlich 5.000 Tonnen Leichtverpackungen und einer Abholung in zweiwöchigem Rhythmus hat gts zunächst das durchschnittliche Abholgewicht je Behältertyp berechnet. Kombiniert mit den Behälterdaten und den Leerungsdauern konnte TransIT optimale Sammelbezirke für Saarbrücken ermitteln. Deren Grenzen verlaufen an sinnvollen Stellen wie Hauptverkehrsstraßen, Kreuzungspunkten und Bahnlinien. Nun werden alle Behälter innerhalb eines Bezirks am gleichen Tag vom gleichen Fahrzeug geleert. Auch die Sammelreihenfolge wurde optimiert. Wichtige Parameter dafür sind Einbahnstraßen, Ladevorgaben und der Standort der Entsorgungsanlage. Nach Abschluss der Planung im Oktober 2021 hat TransIT die Gebietsdaten zurück in Athos übertragen, die Gebiete bestimmten Leerungstagen zugeordnet und den Müllabfuhrkalender für die Bürger generiert. „Dank der Schulungen und dem Support durch gts haben wir mit wenigen Schritten unser gewünschtes Ergebnis erreicht. Auf Basis unserer Erfahrungswerte wussten wir schnell, dass die von gts berechneten Touren funktionieren werden“, sagen Jörg Taesch und Sascha Schadt, Disponenten der Abfallwirtschaft des ZKE und der ASS mbH.
Sonderfunktion wird zum Produktstandard
Einen praxisorientierten Verbesserungswunsch hat gts für den Saarbrücker Entsorger zügig umgesetzt und anschließend für alle anderen TransIT-Kunden in den Produktstandard aufgenommen: eine sinnhafte Gebietseinteilung bei manuellen Eingriffen. Unter der Voraussetzung, dass alle Behälter eines Straßenabschnitts zum gleichen Sammelbezirk gehören, zieht das System im Falle eines manuellen Verschiebens einzelner oder mehrerer Tonnen auch die anderen Tonnen des betroffenen Straßenabschnitts in das neue Gebiet.
Das Resümee des Entsorgers: „Durch die Wegeoptimierung können wir in der gleichen Arbeitszeit mehr Gefäße bedienen“, resümiert Jörg Taesch. „Allein durch die grafische Darstellung, also der Kartenübersicht, überzeugt TransIT bereits. Egal wie viele Straßen und Objekte: So ist theoretisch jede Stadt planbar.“