Hier ist der Name (hoffentlich) Programm.
Rangliste mit den häufigsten Straßennamen
Sie wohnen in der Hauptstraße, wie viele andere auch? Sie ist in der Rangliste als einsamer Spitzenreiter 6.325 Mal vertreten. Es folgen die Schulstraße, Gartenstraße, Bahnhofstraße, Dorfstraße und Bergstraße. Bei 1,2 Millionen Straßen in Deutschland ist es sicherlich nicht so einfach mit der Kreativität, zumal täglich neue Straßen, Wege, Gassen und Plätze hinzukommen. Nach diesen eher einfallslosen Namen folgen die Klassiker: Dichter, Musiker, Flora und Fauna. Die beliebtesten Personen bei den Straßennamen sind unangefochten Schiller (2.134 Mal) und Goethe (2.021 Mal). Bei den Musikern gehören Bach (1.418 Mal), Mozart (1.395 Mal) und Beethoven (1.251 Mal) zu den Favoriten.
Äußerst beliebt sind Pflanzen. Die Nummer 1 ist der Birkenweg (3.107 Mal), gefolgt von der Lindenstraße (2.907 Mal) und dem Buchenweg (1.922 Mal). Spitzenreiter bei den Blumen ist die Rose: So gibt es die Rosenstraße 1.629 Mal und den Rosenweg 1.378 Mal. Pflanzen sind übrigens deutlich beliebter als Tiere. Und hier fällt auf, dass es fast nur Vögel gibt: Amsel, Fink, Lerche, Drossel und Meise dienen am häufigsten als Namensgeber.
Schloßallee und Poststraße
In den Ranglisten tauchen übrigens auch einige gute Bekannte aus dem Monopoly-Spiel auf, sei es die Poststraße, Lessingstraße, Schillerstraße, Goethestraße, Hauptstraße oder Bahnhofstraße. Die heißbegehrte Schloßallee ist seltener vertreten. Ob der Name immer über den Wert der Wohngegend etwas aussagt, ist übrigens umstritten.
Neben den häufigsten Straßennamen gibt es eine Reihe lustiger Bezeichnungen – ob Bremsweg, Rutschbahn oder Prügelweg. Immerhin haben die Bewohner es hier beim Ausfüllen von Formularen einfacher als die Anwohner der Straße mit dem längsten Namen: Dies ist die Bischöflich-Geistlicher-Rat-Josef-Zinnbauer-Straße in Dingolfing. Hierbei kommt allerdings die „geläufige“ Abkürzung „BGR“ für Bischöflich-Geistlicher-Rat zum Tragen. Berücksichtigt man keine Abkürzungen, so führt die Straße „Staatswald Distrikt 13 Huchenf. und Reichenb. Nagoldhalde“ das Feld unangefochten an. Die kürzesten Straßennamen sind wirklich überraschend: „A“ bis „F“. Diese Straßen gibt es in Elstertrebnitz.
Wie sieht es bei unseren Nachbarn in Österreich aus?
Die Österreicher sind bei der Vergabe von Straßennamen nicht viel kreativer. Dort sind die Top Five die Hauptstraße (588 Mal), Feldgasse (450 Mal), Bahnhofsstraße (369 Mal), Kirchgasse (335 Mal) und Schulgasse (307 Mal). Mit der Hauptstraße und der Bahnhofsstraße kommt übrigens wieder Monopoly ins Spiel. Die Schwester der Schloßallee, die „Schloßstraße“, ist hier in Summe 16 Mal vertreten.
Wenn sie dann doch kreativ werden, orientieren sich die Österreicher an der Natur oder an Künstlern: So geht es dann von „Am Hang“ (56 Mal) über „Südhang“ (28 Mal) hin zu „Am Berg“ (74 Mal) und „Weinberg“ (46). Wie in Deutschland wird auch der berühmte österreichische Künstler Mozart als Namensgeber genutzt. Dies erstreckt sich dann von der „Mozartstraße“ (72 Mal) über die „Mozartgasse“ (62 Mal) bis hin zum „Mozartweg“ (18 Mal) und dem „Mozartplatz“ (6 Mal). Zusammengenommen landet Mozart damit auf dem dreißigsten Platz in der Liste aller Straßen. Als eher witzige Beispiele sind die „Glück-Auf-Straße“ oder die „3-Häuser-Straße“ zu erwähnen.
Ortsnamen von Oed bis Schabernack
Sind Sie schon mal im falschen Neustadt gelandet? Kein Wunder! Neustadt ist der häufigste Ortsname in Deutschland – von Schleswig-Holstein bis Bayern gibt es diesen Städtenamen 18 Mal. Gefolgt von Hausen (11 Mal) und Buchholz (10 Mal). Auch Städte wie Oberhausen sind nicht einmalig, sondern 6 Mal in Deutschland vertreten. Bei den Ortsteilen liegt „Berg“ mit 92 Mal – wie es der Name verspricht – ganz oben im Ranking. Gefolgt vom weiter unten liegenden Pendant: „Grub“ gibt es 78 Mal. Obwohl es nicht wirklich vielversprechend klingt, findet sich in Deutschland 40 Mal der Ortsteil „Oed“ – nicht zu verwechseln mit „Öd“, das es 35 Mal gibt. Da wohnt man doch lieber in Lachen, Witzighausen oder Schabernack statt in Oberhäslich und Deppendorf.
Bei den häufigsten Ortsnamen sind auch die Österreicher bis auf einige Ausnahmen wie zum Beispiel „Übelback“ oder „Überackern“ eher langweilig. Auffällig aber ist, dass sie sich gern an Heiligen orientieren. So ist zum Beispiel „Sankt Georgen“ in den verschiedensten Variationen wie „St. Georgen am Reith“ oder „Sankt Georg am Längsee“ vorhanden. Insgesamt gibt es 90 Städte, die mit „Sankt“ bzw. „St.“ beginnen. Bei den Ortsteilen liegt „An“ mit 41 Mal ganz oben. Gefolgt von „Moos“ (38 Mal) oder „Grub“ (36 Mal). Anstatt in solchen Standard-Ortsteilen zu wohnen, lebt man doch lieber in „Pfaffendorf“ oder „Poppendorf“.
Wer vergibt die Namen?
Geokodierung
„Wir nutzen für die Tourenplanungssoftware TransIT Adressverzeichnisse aus vielen unterschiedlichen Quellen, um die Geokodierung in vielen Ländern mit TransIT möglichst gut und effizient durchzuführen. Dabei hat nahezu jedes Land seine eigenen Herausforderungen – seien es Abkürzungen, häufig vorkommende nahezu gleiche Namen oder sehr kurze oder lange Straßennamen. Die größte Herausforderung ist jedoch, für falsch geschriebene Anschriften die korrekte Adresse in der Datenbank zu finden. Dazu setzen wir Methoden der Mustererkennung und künstlichen Intelligenz ein“, erklärt Dr. Tore Grünert, Geschäftsführender Gesellschafter von gts systems.
Sie suchen die Raiffeisenstraße? Die gibt es 1.437 Mal in Deutschland und 88 Mal in Österreich – aber nur 1 Mal in Aachen. Hier zeigen wir Ihnen gerne, wie wir die Verzeichnisse mit allen Straßen und Orten zur Geokodierung, Auswertung sowie für die Tourenplanung und Tourenoptimierung einsetzen und freuen uns auf Ihren Besuch in der Uersfeld 24 in 52072 Aachen.
Die Fakten zu Österreich hat der Schüler Elias Heckt vom Pius-Gymnasium Aachen während eines Praktikums bei gts systems zusammengestellt.